Wir hatten das Glück, eine 2020er Triumph Street Triple RS 765 über einige Tage fahren zu dürfen! Ob uns die Britin auf den ersten Blick gefällt, erfahrt ihr hier.
Während unsere SV 650 nach dem Wochenende in Oschersleben noch im Rennkleid ohne Spiegel, Blinker, Kennzeichen und Sozius-Fußrasten verharrt, dürfen wir hin und wieder eine Triumph Street Triple 765 aus dem Modelljahr 2020 fahren. Eines der Motorräder, die wir schon immer einmal testen wollten.
Wir hatten schon oft gehört, dass die Triple ein unfassbar agiles, einfach zu fahrendes Motorrad sei. Doch sie hat uns trotzdem überrascht. Noch nie haben wir uns auf ein völlig fremdes Motorrad gesetzt und uns sofort zuhause gefühlt. Ergonomisch passt alles: Die Sitzposition ist sehr aufrecht, das Sitzpolster schön bequem, der Kniewinkel entspannt und der Lenker sitzt auf einer angenehmen Höhe. Trotzdem schafft Triumph es, der Street Triple 765 RS eine klare Vorderradorientierung zu verpassen. Als Fahrer spürt man genau, wie die Front arbeitet.
Komfort trifft Sportlichkeit
Was uns sehr beeindruckt hat, ist der Kompromiss aus gutem Einlenkverhalten und Stabilität in Schräglage. Auf der Bremse kippt die Triple wirklich wunderbar in Schräglage und lenkt erstklassig ein. In Schräglage folgt sie aber exakt der Blickführung und fährt quasi wie auf Schienen durch die Kurve. Einziges Manko: Wenn in ordentlicher Schräglage mit schleifendem Knie eine mittelstarke Bodenwelle überfahren wird, beginnt die Gabel leicht zu pumpen und sackt Stück für Stück ab. Wahrscheinlich ließe sich das über eine straffere Druckstufe (1-2 Klicks) beheben. Wir wollten aber bei er privat geliehenen Motorrad nichts am Fahrwerk ändern.
Hypersportreifen für die Straße?
Verwunderlich war die Reifenwahl von Triumph für die Erstausrüstung. Aufgezogen sind Pirelli Supercorsa SP. Aus unserer Sicht zu viel des Guten für die Street Triple RS 765. Wenn der Reifen warm ist, packt er natürlich erstklassig, während alltäglichen Touren kommt er aber nicht in sein präferiertes Temperaturfenster. Zudem ist die Laufleistung bei einem Rennsportreifen nicht die beste. Wer die Triumph gerne auch im Alltag nutzen möchte, sollte eher eine Nummer tiefer ins Regal greifen und einen klassischen Sportreifen wählen, wer häufig längere Touren ohne große Vollgasanteile fährt, kann getrost auf Tourensportreifen gehen. Damit verliert das Motorrad sicherlich etwas von seiner supersportlichen Agilität, ist aber im Alltag deutlich besser und günstiger nutzbar.
Mehr Worte wollen wir über die Triumph Street Triple RS 765 noch gar nicht verlieren. Denn wir dürfen sie in Zukunft noch häufiger fahren und melden uns dann nochmal mit einem ausführlichen Erfahrungsbericht. Dort gehen wir dann auch genauer auf die Leistungsentfaltung, Motorcharakteristik, Elektronik, Tourentauglichkeit und Co. ein.