Wir testen das günstige Einhell CE-BC 2M Batterieladegerät. Kann es mit teureren Modellen mithalten oder müssen wir Abstriche machen?
Technische Daten
Abmessungen | ca. 180 x 72 x 46 mm (L x B x H, ohne Kabel) |
Gewicht | ca. 0,3 kg |
Kompatible Batterien | 12V-Bleisäure, 12V-Gelbatterie, 12V AGM-Batterie |
Maximaler Ladestrom | 2 A |
Erhaltungsfunktion | Ja, zw. 95 & 100% Aufladung |
Temperaturbereich | -20 bis 40°C |
Überspannungsschutz | Keine Angabe |
Überladungssschutz | Ja |
Kurzschlussschutz | Ja |
Verpolungsschutz | Ja |
Lieferumfang
- Einhell CE-BC 2M Batterieladegerät
- ausführliches, mehrsprachiges Nutzerhandbuch
- mehrsprachige Sicherheitshinweise
- Kontaktinformationen
Design & Funktionen
Einhell verpackt das mikroprozessorgesteuerte Batterieladegerät CE-BC 2M in einem recht kleinen Kunststoffgehäuse, welches gerade einmal 18 Zentimeter lang und gut sieben breit ist. Insgesamt wirkt es sehr robust und sollte auch den ein oder anderen Sturz aushalten. Dazu müssen wir die Optik loben: Einhell färbt das Gerät schick in der Firmenfarbe Rot. Die unter und Oberseiten sind schwarz gehalten. Einen IP65-Schutz gegen Staub und Strahlwasser bietet das Gerät auch.
Modulare Kabel gibt es bei der geringen Preisempfehlung von knapp 25 Euro leider nicht. Fest installiert sind ein Netzstecker mit 155 cm langem Kabel und zwei Krododilklemmen mit jeweils ca. 150 cm langen Leitungen. Die beiden Klemmen sind wie üblich mit roter und schwarzer Isolation versehen. Auch bei der Isolation sind wir von der Materialwahl überrascht. Während andere Hersteller an dieser Stelle sparen und einfache Gummis überziehen, verpackt Einhell die Klammern in einem stabilen Kunststoff. Diese haben den Vorteil, dass sie besser in Position bleiben und langlebiger sind. Ebenfalls positiv fällt auf, dass die Spitzen der Klemmen recht fein ausfallen. Gerade bei Motorradbatterien nerven klobige Klemmen mit zu starker Feder, wenn diese immer wieder vom Kontakt springen. Das ist hier gut gelöst: Die Klemmen sitzen straff genug, um sich auch bei leichten Bewegungen oder Stößen festzuhalten, lassen sich aber trotzdem einfach installieren. Super!
Bei vielen anderen Ladegeräte nutzen wir gern die beigelegten Ringösen, um das Ladegerät über den langen Winter am Motorrad anzuklemmen. Ringösen bieten den Vorteil, dass sie besser halten als Krokodilklemmen, weil sie mit einer Schraube gesichert werden und gleichzeitig besseren Kontakt bieten. Auf diese Option müssen wir beim günstigen Einhell CE-BC 2M leider verzichten.
Die Bedienung ist denkbar einfach, denn es gibt nur einen Knopf, mit dem wir die drei Lademodi durchschalten. Für Aufladungen bei über fünf Grad Celsius kann der normale 12V-Modus gewählt werden. Für kältere Umgebungen bietet das Einhell CE-BC 2M einen Wintermodus an, welcher Aufladungen bei bis zu -20 Grad Celsius ermöglichen soll. Während der Ladung indizieren vier weitere Leuchten den groben Ladestand der Batterie in 25-Prozent-Schritten. Wenn beispielsweise 60% der Batteriespannung erreicht sind, leuchten die ersten beiden LEDs dauerhaft und die dritte blinkt. Eine Fehler-LED ist auch mit an Bord. Sie leuchtet unter anderem, wenn die Batterieklemmen kurzgeschlossen werden.
Ladeprozess
Sobald alles korrekt angeschlossen ist, beginnt der Ladeprozess nach wenigen Sekunden. Er geht vollautomatisch vonstatten und durchläuft unterschiedliche Ladestufen. Nun darf sich das Einhell CE-BC 2 M Ladegerät an unserer Suzuki SV 650 ABS L7 austoben. Wir haben das Motorrad für einige Stunden mit voller Beleuchtung sowie eingeschalteten Heizgriffen stehen lassen und konnten somit die Batteriespannung auf knapp zwei Volt (V) herunterdrücken. Über den Anlasser ließ sich das Motorrad natürlich nicht mehr starten, das LC-Display und die Beleuchtung funktionierten auch nicht mehr. Für den Test nutzen wir den 12 V Wintermodus.
Die Tiefenentladung hat dem günstigen Ladegerät nichts ausgemacht, es begann sofort mit der Reanimation der Batterie. Nach rund 15 Minuten konnten wir schon wieder 8 V Batteriespannung messen. Von dort an vergeht die Aufladung spürbar langsamer. Innerhalb der nächsten Stunden stieg die Spannung um nur noch gut drei Volt auf 11,5 V. Weitere 60 Minuten später lagen 12 V an. Ab diesem Punkt scheint das Ladegerät in eine Art „Soft Charge“-Phase zu springen, in der mit abnehmendem Strom geladen wird. Bis zur ersten vollständigen Aufladung von 14,4 V vergingen noch dreieinviertel Stunden. Insgesamt brauchte das Ladegerät also fünfeinhalb Stunden, um die Batterie wieder vollständig aufzuladen und wechselte dann in den Erhaltungsmodus.
Im Erhaltungsmodus pendelt die Batteriespannung laut Herstelleraussagen zwischen 95 und 100 Prozent. Die geringste Spannung die wir messen konnten lag bei 13,75 Volt. 13,68V Würden dem vom Hersteller angegebenen Minimum entsprechen – die Aussage klingt also für uns plausibel. Zudem wollten wir sehen, ob das Ladegerät das Herstellerversprechen des Temperaturbereiches einhält. Dafür haben wir es mit der Batterie in den Gefrierschrank gelegt und diesen auf – 23 Grad eingestellt. Selbst dort funktionierte der Erhaltungsmodus problemlos.
Sicherheit
Ein paar Worte wollen wir auch zu den Sicherheitsfunktionen des Einhell CE-BC 2 M verlieren. Alle typischen Schutzfunktionen wie der Überladungsschutz, der Verpolungsschutz und ein Kurzschlussschutz sind vorhanden. Intern ist das Gerät mit 3,15 Ampere (A) abgesichtert. Der Austausch der Sicherung ist aber nicht so einfach wie etwa beim BS Battery BS 60 mit 10-A-KFZ-Sicherung.
Fazit
Selbstverständlich müssen wir beim wirklich günstigen Batterieladegerät CE-BC 2 M von Einhell an der ein oder anderen Ecke auf Features verzichten. Etwa fallen abnehmbare Kabel und Ringösen für die dauerhafte Erhaltung im Winter weg, auch eine Digitalanzeige für den Batteriestand wäre wünschenswert gewesen, ist in dieser Preisklasse aber unrealistisch. Wir freuen uns aber darüber, dass alle Funktionen, die das Gerät bietet, für den geringen Preis gut umgesetzt sind. Die Klemmen sind stabil, halten gut an den Batteriepolen und sind vernünftig isoliert. Die Bedienung ist einfach und funktioniert auch bei kalten Außentemperaturen problemlos und die fest installierten Kabel sind für die meisten Anwendungsszenarien ausreichend dimensioniert.