Test: Midland H9 4K Actioncam

Midland H9 4K Actioncam Teaserbild

Mit der Midland H9 haben wir eine recht günstige 4K Actioncam getestet. Wie sie sich geschlagen hat, erfahrt ihr im Test!

Lieferumfang & Design

Zusätzlich zur Midland H9 finden wir noch unterschiedliches Zubehör im Karton. Mit dabei sind mehrere Montagemöglichkeiten, Klebepads, ein wasserdichtes Gehäuse, ein Sicherungsband, Kabelbinder und ein herkömmliches Micro-USB-Kabel zum Aufladen des Akkus.

 

Midland H9 am Helm montiert

 

Während viele andere Actioncams eher schlicht in schwarz auftreten, sticht die Midland H9 satt gelbem Anstrich direkt ins Auge. Die Kamera ist äußerlich gut verarbeitet und sitzt passgenau im mitgelieferte Unterwassergehäuse. Mit Abmessungen von 58 x 40 x 29 Millimetern ist sogar etwas kompakter als der Platzhirsch GoPro Hero 7. Die Menüführung geschieht über zwei Knöpfe. Ein weiterer kleiner Druckknopf sitzt an der rechten Seite. Mit ihm kann ein Smartphone über WiFi verbunden werden, um es als Fernsteuerung zu verwenden – sehr praktisch für den Einsatz auf dem Motorrad.

 

 

In der Front der Kamera installiert der Hersteller ein Farbdisplay mit zwei Zoll Bildschirmdiagonale. Dieses ist recht hell und in den meisten Fällen gut ablesbar. Erst bei direkter Sonneneinstrahlung hatten wir Probleme, das Vorschaubild zu erkennen. Ein großer Vorteil der Kamera ist der austauschbare 1050-mAh-Akku. Die meisten Einsteiger-Actioncams setzen auf einen fest installierten Energiespeicher, der immer über ein Kabel geladen werden muss. Gerade für längere Videodrehs ist es sehr praktisch, einfach einen neuen, vollgeladenen Akku einzusetzen. Wir haben meist Aufnahme-Sessions von etwa 30 Minuten gemacht. Hierfür hat ein Akku mehr als ausgereicht.

 

 

Bildqualität

Das Herzstück der Midland H9 4K Action ist ein Ambarella A12 Chip, welcher in zahlreichen Action- & Dashcams unterkommt. Der Bildsensor stammt aus dem Hause Panasonic und löst mit 14 Megapixel auf. Im Menü kann zwischen unterschiedlichen Auflösungen gewählt werden. Wem 30 Bilder pro Sekunde genügen, empfehlen wir den UHD-Modus mit 3840 x 2160 Pixel. Wer die Datenpakete kleiner halten möchte und längere Aufnahmen plant, sollte auf 2,7K oder Full-HD zu wechseln. Bei Full-HD könnt ihr sogar in 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Slowmotions sind auch möglich, aber nur in HD-Auflösung, also 1280 x 720 Pixel. Hier bietet die Kamera 120 Bilder pro Sekunde. Wenn ihr die Aufnahme im Schnittprogramm auf 30 Bilder pro Sekunde verlangsamt erhaltet ihr schicke Zeitlupen mit einem Viertel der originalen Geschwindigkeit. Die geringe Auflösung schmälert das Ergebnis nur ein wenig: Auf dem Handy ist die Bildqualität vollkommen ausreichend, auf dem 15,6-Zoll-Notebook schon ein wenig schäwcher.

 

 

Insgesamt geht die Foto- und Videoqualität in Ordnung. Gerade im Hinblick auf den recht geringen Preis bietet die Midland H9 4K Actioncam ein scharfes Bild mit vernünftigem Dynamikumfang. Leider brennen helle Bereiche trotzdem schnell aus, wenn der Rest des Bildes etwas dunkler ist. Beispielsweise sehen Licht- und Schattenspiele auf Landstraßen, die durch einen Wald führen, nicht sehr schön aus. Was uns hingegen gut gefällt ist die ausgewogene Farbsättigung der Aufnahmen. Midland findet einen guten Kompromiss aus starken Farben und einer natürlichen Darstellung von Hauttönen.

Ein Pluspunkt ist auch das weitwinklige 170°-Objektiv. Gerade für uns als Motorradfahrer ist der weitwinklige Look sehr vorteilhaft, wenn die Kamera am Helm sitzt. Objekte am Straßenrand verschwimmen leicht und erzeugen ein schönes Geschwindigkeitsgefühl. Besser käme der Effekt vermutlich, wenn wir einen sanften ND-Filter aufsetzten würden. Was uns hingegen fehlt ist etwas mehr Weitwinkel in der Höhe des Bildes. Wenn die Cam nicht perfekt am Helm montiert ist, schaut sie nur auf den Tank oder nur auf den Verkehr vor uns. Ein wenig mehr Bildinhalt wäre wünschenswert. Leider hatten wir keine Möglichkeit, dies auszuprobieren. Mit an Bord ist auch ein Bildstabilisator. Gröbere Wackler gleicht er recht aus. Höherfrequente Vibrationen sind hingegen ein kleines Problem. Gerade an Ein- oder Zweizylinder-Bikes oder auf dem Armaturenbrett des Autos entstehen starke Vibrationen, die auch im Bild erkennbar sind.

 

 

Tonqualität

In Sachen Tonqualität erwarten wir nicht viel, denn beinahe keine aktuelle Actioncam erzeugt mit ihrem internen Mikrofon ein sauberes Ergebnis. Unsere Erwartungen wurden leider auch nicht übertroffen. Der Ton ist dumpf und Windgeräusche übertönen den Motorsound.

 

Fotofunktion

Die Midland H9 Actioncam bietet auch eine Fotofunktion, mit der Fotos in regelmäßigen Abständen aufgenommen werden können. Uns fällt auf, dass die Belichtungszeit scheinbar recht hoch ist, da die Ränder sehr stark verwischen. Wenn der Autofokus sitzt: Super! Wenn er mal daneben liegt, ist das gesamte Bild kaum erkennbar. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei flotter Fahrt auf der Landstraße etwa eines von 10 Fotos super ist. Wenn die Fotofunktion im Unterwassergehäuse verwendet wird, zeigt sich leider auch eine leichte Vignettierung an den Rändern. Insgesamt sind wir mit der Bildqualität zufrieden. Zukünftig dürft ihr euch auf unseren Facebook- und Instagram-Channels auch auf Onboard-Aufnahmen freuen. hier eine Auswahl der gelungenen Testbilder.

 

Testbilder Midland H9 4K Actioncam

 

Unterwasseraufnahmen

Im beigelegten Unterwassergehäuse soll die Kamera bis zu einer Wassertiefe von 30 Metern geschützt sein. So tief sind wir nie ins Wasser getaucht, aber immerhin mal kurz in den See gehüpft. Hier machte das Gehäuse einen  guten Job und hielt die Midland H9 Actioncam trocken. Dementsprechend braucht ihr auch keine Angst haben, dass einsetzender Regen der Kamera schaden könnte. Wir haben das Unterwassergehäuse auch bei Fahrten am Tag verwendet. Ein Nachteil: durch die Plexiglasscheibe vor der Linse wirkt das Bild nicht mehr ganz so gestochen scharf. . Diese kleine Einschränkung nehmen wir aber gern in Kauf und schützen das Objektiv vor Insekten, Steinen oder Feuchtigkeit.

 

Midland H9 4K Actioncam Wasser
Gegen Regen geschützt

 

Fazit

Die Midland H9 4K Actioncam konnte uns überzeugen. Sie liefert unter normalen Umständen ein sauberes Bild, lässt sich vielseitig montieren, schießt auch schicke Fotos und ist dazu gut verarbeitet. Wer mit dem beigelegten Zubehör nicht auskommt, kann sich dank einfachem 1/4-Zoll-Gewinde sowohl beim originalen Midland-Zubehör als auch bei Drittanbietern bedienen. Bei wenig Licht nimmt die Bildqualität leider spürbar ab, das gilt aber für fast alle aktuellen Actioncams in dieser Preisklasse.

 

Award MIDLAND H9 Testurteil Gut

 

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