Schutzkleidung in Schuss halten

Nach einer Ausfahrt mit dem Motorrad bringen viele Biker ihr Fahrzeug schnell wieder auf Hochglanz. Kombi, Helm, Handschuhe und Stiefel werden leider häufig vernachlässigt, obwohl sie ebenfalls von guter Pflege profitieren.

Vor einem Bikertreffen putzen viele Teilnehmer ihr Motorrad besonders gründlich und tragen sogar ein Glanzwachs auf, um neidische Blicke zu ernten. Nicht ganz so neidisch schauen die Insekten drein, die sich bei schnellen Fahrten an Helm und Leder festgesetzt haben. Eingebrannte Tiere verunstalten das Leder nicht nur optisch, sondern schädigen das Leder dauerhaft. Um solche Fälle zu vermeiden und die Lebensdauer der teuer bezahlten Kleidung zu verlängern, macht es sich bezahlt, 30 Minuten in Pflege zu investieren.

Lederpflege

Die Pflege einer Lederkombi ist sehr einfach und geht schnell von der Hand. Zunächst sollten grobe Verschmutzungen mit einem feuchten Lappen abgetragen werden. Falls sich die verendeten Insekten nicht einfach abwischen lassen sollten, kann ein feuchter Lappen zunächst auf die entsprechenden Stellen gelegt werden, um die Reste aufzuweichen. Anschließend sollte ein Lederreiniger zur Handgenommen werden, um das Leder zu reinigen. Die meisten Pflegemittel für Leder vereinen einen Reiniger mit einer Imprägnierung. Wir verwenden Perfect Leather von Motul. Mit einer Lederbürste gelangt der Reiniger auch in tiefergelegene Bereiche wie Perforationen und erzielt ein besseres Ergebnis. Nach dem Verreiben sollte das Lederpflege einige Minuten einziehen und danach mit einem sauberen Tuch abgenommen werden. Es ist ratsam, den Reiniger erst an einer unauffälligen Stelle auf Unverträglichkeiten zu prüfen.

Textilpflege

Textilkombis unterscheiden sich in der Pflege nur marginal. Anstelle eines Lederreinigers kommt selbstverständlich ein Polsterreiniger zum Einsatz, der ebenfalls kurz auf Verträglichkeit geprüft werden sollte. Er sollte mit einer weichen Bürste in die Poren eingerieben werden, um auch tiefsitzenden Schmutz zu lösen. Ähnlich wie die Lederpflege benötigt der Reiniger eine kurze Einwirkzeit von etwa fünf Minuten. Die Reste lassen sich mit einem sauberen Tuch abtragen. Bei stärkeren Verschmutzungen sollte der Prozess wiederholt werden. Für die Reinigung von Textilkleidung und Polstern verwenden wir den Classic Carpet Cleaner von Valet Pro.

Helmpflege

Vor allem in den Sommermonaten schwirren viele Insekten durch die Luft – Einige von ihnen enden unsanft an Motorrädern und deren Fahrern. Wenn sie auf dem Visier landen sind sie nicht nur ein optisches Problem, sondern beeinträchtigen auch die Sicht. Um wieder frei sehen zu können, müssen die Tiere entfernt werden, ohne Kratzer zu hinterlassen. Falsch wäre es, die geflügelten Mitfahrer mit einem trockenen Lappen abwischen zu wollen, denn auf diese Weise entstehen tiefe Kratzer. Mit speziellen Reinigern werden die Kleintiere binnen Sekunden gelöst und lassen sich mit einem Mikrofasertuch abwischen. Wir verwenden dafür den Helm- und Visierreiniger von Liqui Moly. Wer nicht bereit ist, recht viel Geld für einen solchen Reiniger auszugeben, kann auch zu Haushaltsmitteln greifen. Viele Biker legen feuchte Küchentücher auf den Helm, lassen die Tiere einige Minuten aufweichen und wischen mit einem Tuch vorsichtig nach. Komplett kratzerfrei ist diese Methode leider nicht. Vor allem besonders empfindlichen, verspiegelten Visiere sammeln schnell Kerben.

Im Innenraum des Helmes verbergen sich Polster, die den Schweiß des Fahrers nahezu aufsaugen und nach einigen Fahrten abstoßende Gerüchte von sich geben. Beispielsweise bietet Motul den Helmet Interior Cleaner an, der die innenliegenden Polster säubert und auffrischt. Wer bereits im Besitz eines Polsterreinigers ist, kann diesen auch für die Reinigung der Polster verwenden. Besonders gründlich wird die Reinigung, wenn die Polsterung herausgenommen und mit einer Bürste eingerieben wird.

Handschuhe und Stiefel

Zuletzt sollten auch Handschuhe und Stiefel ein wenig aufgefrischt werden. Hier kann keine Schritt-für-Schritt-Anleitung verfolgt werden, da viele unterschiedliche Materialien verwendet werden. Zumeist besteht der Großteil aus Leder, sodass sich eine Lederpflege anbietet. Für Goretex-Bereiche und die innenliegenden Polster wird im besten Fall ein Polsterreiniger zur Hand genommen. Kunststoffteile und Protektoren aus Aluminium können bei Bedarf poliert werden. Da die Bekleidung für Hände und Füße viele verschiedene Materialien aufweisen sollten Reiniger erst auf das Tuch gesprüht und dann gezielt angewendet werden.

Diese Arbeit mag vielen Bikern zu lästig sein. Nach einer gründlichen Reinigung sieht die Schutzkleidung jedoch häufig aus, als sei sie gerade über die Ladentheke gelaufen. Die Farben strahlen wieder und der unangenehme Duft ist spurlos verschwunden. Lederjacken und -Hosen sind nach der Pflege außerdem deutlich weicher und neigen weniger zum Verschleiß. Durch eine gute Pflege wird die Lebensdauer aller Kleidungsstücke deutlich verlängert und kann langfristig viel Geld sparen, auch wenn die Reiniger auf den ersten Blick teuer erscheinen mögen.