Endlich konnten wir das erste Renntraining in diesem Jahr gemeinsam mit dem belgischen Veranstalter Eybis25 absolvieren. Wir berichten von unseren Erfahrungen!
Eigentlich war für dieses Jahr von viel mehr Action auf der Rennstrecke geplant – da hat Covid19 leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch dann sollte es endlich soweit sein. Der erste Trackday in Hockenheim konnte endlich stattfinden. Ursprünglich wollten wir zwei Tage im belgischen Mettet wahrnehmen, durch die Grenzschließung konnten wir beide Tage in Mettet gegen einen Tag in Hockenheim umtauschen. Preislich passt das genau, die Fahrzeit wird zwar halbiert – dafür konnten wir sicher sein, dass wir die Strecke erreichen und dort fahren dürfen. Fair enough. Los geht’s!
Die Kommunikation des Veranstalters war im Vorfeld etwas undurchsichtig und ließ uns hier und da etwas bangen, ob alles noch klappt. Als wir dann aber endlich im Fahrerlager zu Abend aßen und das Motorrad vorbereitet war, wurden wir viel entspannter. Das gesamte Personal des Veranstalters war super nett, gab uns sogar noch ein privates, kurzes Fahrerbriefing im kleinen Kreis, weil bei einigen Teilnehmern etwas mit der E-Mail-Versorgung schiefgelaufen war und lud zum netten Plausch ein – natürlich alles mit dem nötigen Abstand.
Am nächsten Morgen ging es endlich los. Das Fahrerfeld wurde in vier nahezu gleichgroße Gruppen eingeteilt, welche immer pünktlich zu ihren Turn auf die Strecke fuhren. Nachdem wir unseren letzten Trackday 2019 leider mit zwei Stürzen in Mettet beendet hatten, haben wir uns absichtlich in die langsamste Gruppe einteilen lassen. Ziel war es, das Motorrad wieder zu verstehen, Vertrauen aufzubauen und zu checken, ob alles so funktioniert wie geplant. Kurz gesagt: Das hat wunderbar geklappt! Im ersten Turn fühlte sich die R6 noch total fremd an, ab Turn 2 kam das Vertrauen wieder und die Rundenzeiten wurden in großen Schritten schneller – ohne dabei mehr Risiko einzugehen.
Ein paar Worte zum Hockenheimring. Wir sind das Formel1-Layout gefahren, nicht die IDM-Variante. Das heißt: Die Parabolika (lange, sehr schnelle Linkskurve) ist noch länger und endet in einer sehr engen Haarnadel, welche rechtsherum verläuft. Dementsprechend steigt der Topspeed nochmal deutlich – zu viel für die zu kurz übersetzte R6. Rund 100 Meter vor dem Bremspunkt rannten wir in den Begrenzer des sechsten Gangs. Eigentlich ärgerlich, aber für unsere Ziele für den Tag vollkommen gleichgültig – Im Fokus stand das Gefühl für das Motorrad, kein Rundenrekord. Ansonsten gibt es mehrere wunderschöne Streckenabschnitte. Unser Favorit ist natürlich das Motodrom und der zügige Ausgang auf die Start-Ziel-Gerade. Insgesamt eine technische, aber extrem schnelle Strecke mit einigen Herausforderungen.
Hin und wieder setzten kleine Regenschauer ein, die einige Turns ins Wasser fallen ließen. Für unsere Gruppe aber zum Glück nur einen. Wir hatten das unfassbare Glück, eigentlich immer auf frisch abgetrockneter Strecke fahren zu können. Um ein paar wenige Tropfen auf dem Visier kamen wir nicht herum, aber kein Grund zur Sorge. Der Michelin Power RS+ auf der alten Yamaha funktionierte gut und schenkte uns stets ein gutes Gefühl. Zugegeben: richtig gefordert haben wir ihn nicht. Das holen wir in Oschersleben nach – vielleicht aber auf der SV 650.
Abschließend wollen wir einmal kurz zusammenfassen: Die Vorbereitung hätte der Veranstalter etwas besser lösen können – Hier hat das Corona-Virus einiges durcheinandergewirbelt. Langsam nimmt unsere Welt aber wieder normale Züge an und die Renntrainings unter den vielen Hygieneauflagen laufen bei allen Veranstaltern immer geordneter ab. Vor Ort hat Eybis einen wundervollen Dienst geleistet und bietet tolle Services: kostenfreie Instruktionen, Beratung & Verfügbarkeit für Fragen in mehreren Sprachen (Deutsch, flämisch, Französisch, Englisch) und buchbare Probefahrten auf einer neuen BMW S1000 RR. Im Nachhinein würden wir dort nochmal buchen, obwohl es Probleme im Vorfeld gab.