6 Dinge, die Du vor der ersten Fahrt erledigen solltest

Endlich geht es wieder los! Die Motorradsaison 2021 beginnt in wenigen Tagen. Bevor Du dich endlich wieder auf Dein Bike schwingst, solltest Du ein paar Dinge erledigen.

1. Reifen: Druck, Profiltiefe und Alter checken

Wir fangen immer mit den Reifen an. Neigt sich das Profil dem Ende (Mindestprofil: 1,6 mm), solltest Du einen Termin für den nächsten Reifenwechsel vereinbaren. 

Reifendruck einstellen

Über den Winter erhöhen wir den Reifendruck ein wenig, um den typischen Standplatten nicht zu provozieren. Damit das Bike im Frühjahr nicht wie auf Holzrädern fährt, musst Du den Reifendruck nun wieder nach unten korrigiert werden. Je nach Motorradtyp, Fahrweise und Reifenfabrikat sollte der Druck im Bereich von 2,2 bis 2,6 Bar vorne liegen; Hinten zwischen 2,5 und 2,8. Sportreifen brauchen eher etwas weniger Druck, Tourenreifen halten spürbar länger mit mehr Reifendruck. Im Zweifel gibt der Reifenhersteller die besten Empfehlungen zum richtigen Druck.

Reifenalter ablesen

Auch sehr wichtig: Das Alter! Auf der Reifenflanke findet ihr eine DOT-Nummer mit vier Ziffern wie zum Beispiel „2513“.

Dieser Reifen aus Mitte 2013 ist uralt und wird auf keinen Fall montiert.

Sie gibt dir Aufschluss über den Herstellungszeitraum.  Für Kraftfahrzeuge gilt generell eine Empfehlung, Reifen nach spätestens fünf Jahren zu erneuern. Gerade beim Motorrad nimmt der Reifen aber einen so großen Einfluss auf die Fahreigenschaften, dass wir nach spätestens drei Jahren zum Wechsel raten.

Sportreifen im Test

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2. Bremsbeläge & Bremsdruck prüfen

Gute Bremsen sind wichtig. Deswegen checkst Du einmal kurz, ob die Bremsbeläge noch in Ordnung sind. Die meisten Beläge haben Kerben, die als Verschleißindikator dienen. Wenn die Kerben nur noch kaum zu erkennen sind, sollten neue Bremsbacken eingesetzt werden. Der Wechsel geht schnell und die neuen Beläge kosten nicht die Welt. Wer sich unsicher ist, wird auch in einer Fachwerkstatt kein Vermögen los.

Bremsscheiben

Wenn Deine Bremsscheiben einen klaren Grat aufweisen, solltest Du auch neue besorgen. Nicht vergessen: Bremsscheiben werden immer mit einem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment angezogen.

Bremsbeläge hinten

3. Kettenspannung und -zustand prüfen

Wir hatten bereits einen Kettenriss und ziemlich viel Glück dabei! – Das ist kein Spaß. Deshalb ist eine gesunde, hochwertige Kette für uns ein absolutes Muss für Dein Motorrad.

Auf unseren Rennmotorrädern R6 und SV 650 verwenden wir ausschließlich hochwertige Ketten von namhaften Herstellern. Auch wenn ein guter Kettensatz gerne mal 200 Euro kostet, lohnt es sich. Gute Ketten, Kettenräder und Ritzel halten einfach länger, sind besser vor Korrosion geschützt und sehen auch noch gut aus. Verschleiß erkennst Du an Roststellen, steifen Kettengliedern oder einer Sägezahnbildung am Kettenrad bzw. Ritzel.

Kettenpflege

Nach dem Winter sollte eine gründliche Reinigung sowie erneutes Schmieren der Kette selbstverständlich sein. Prüfe gleichzeitig, ob die Spannung noch ausreichend ist. Ein grober Faustwert: 15-25 mm Spiel genau in der Mitte zwischen Kettenrad und Ritzel, wenn der Fahrer auf der Maschine sitzt. Unbelastet sollte das Kettenspiel ein wenig größer sein.

4. Motoröl wechseln und Füllstand kontrollieren

Frisches Motoröl tut jedem Motorrad gut, wenn der letzte Ölwechsel schon etwas länger her ist, solltest Du es vermutlich langsam nochmal erneuern. Die Hersteller geben dabei völlig unterschiedliche Wechselintervalle an. Wichtig ist auch, dass Du die richtige Ölviskosität (z. B. 10W-40) sowie die korrekte Freigabe einhältst. Solltest du noch weitere Fragen haben, empfehlen wir Dir unseren Ratgeber zum Thema Motoröl.

5. Batterie vollständig aufladen

Manche Batterieladegeräte haben einen Wintermodus, in dem sie die Batteriespannung absichtlich etwas herunterfahren. Kurz gesagt: Damit verlängert sich die Lebensdauer der Batterie, aber das Motorrad springt nicht oder nur mit viel Mühe an. Deshalb musst Du bei einigen modernen Ladegeräten erst den Wintermodus verlassen und das Bike erst wieder voll aufladen.

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6. Schutzkleidung, Erste-Hilfe, Bordwerkzeug und Co. checken

Aber jetzt geht’s endlich los! Naja fast. Schau mal kritisch, ob Dir die Kombi noch passt oder ob sie unter den fiesen „Schrumpfledersyndrom“ leidet. Wenn Du zwar noch reinkommst, aber keine Luft bekommst oder die Protektoren nicht mehr dort sitzen, wo sie hingehören, hast Du nichts gewonnen. Auch offene Nähte sind ein Zeichen für eine nötige Reparatur oder eine neue Kombi.

Wir haben auch immer eine kleine Verbandtasche dabei. Vor Saisonbeginnt lohnt sich ein Blick auf das Verfallsdatum. Auch das Bordwerkzeug ist vielleicht nicht mehr ganz vollständig. Oft fehlen der 10er oder 8er Maulschlüssel und ein 5er Innensechskant – also genau die Werkzeuge, die Du vermutlich im Fall einer Panne brauchen wirst. Fülle es kurz wieder auf.

Jetzt geht’s endlich los! Wir wünschen Dir allzeit gute Fahrt, viele schöne Touren und ganz viel Spaß in der Saison 2021.

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