Scheinbar lebt der 600er Markt mit der neuen Honda CBR 600 RR 2020 wieder auf! Jetzt wurde das Bike endlich vorgestellt und wird verkauft.
„Sie ist wieder da!“, haben wir hier freudig geschrieben als wir von der neuen 600er CBR hörten. Leider folgte gleich die Enttäuschung: Honda verkauft das Bike nur in Japan und erwartet rund 1000 Verkäufe im Jahr – wirklich keinen großen Absatz. Hier in Europa werden wir die CBR 600 RR 2020 wohl leider nicht bei den Händlern sehen, denn andere Märkte als der Heimmarkt der Japaner sind nicht geplant.
Homologation für die Supersport-WM
Doch warum baut Honda dann ein Motorrad, das gar keine großen Absätze und damit Geld in die Kasse bringt? Das Motorrad wird gebraucht, um die Homologation für die Supersport-WM zu schaffen. Dafür reicht die geringe Absatzmenge. In der Supersport-WM ist derzeit nur eine Honda im Fahrerfeld unterwegs. Nach fünf von 15 Veranstaltungen hat das Dynavolt Honda-Team derzeit erst 5 Punkte auf dem Konto.
Neuauflage der PC40 mit neuen Features
Prinzipiell ist die neue Honda CBR 600 RR nicht komplett neu, sondern eher eine überarbeitete PC40. Optisch fallen natürlich sofort die Winglets in Auge. Auch in Sachen Elektronik legt Honda mächtig nach. Mit der Umrüstung auf einen elektronischen Gasgriff und die jetzt integrierte 5-Achsen IMU kommen gleich haufenweise neue Features mit in das Supersport-Motorrad: Fünf Fahrmodi, Kurven-ABS, einstellbare Motorbremse, Traktionskontrolle, Wheeliekontrolle und mehr können jetzt konfiguriert werden. Auch ein Quickschifter mit Blipper für das herunterschalten ohne Kupplung kann optional hinzugebucht werden.
Auch am Motor gibt es Änderungen. Es bleibt beim 599-ccm-Aggregat. Durch neue Nockenwellen, neues Ansaugsystem, größere Drosselklappen und eine Optimierung des Zylinderkopfes leistet die Honda jetzt 121 PS bei 14.000 Umdrehungen pro Minute. Wir freuen uns sehr, dass Honda dem Under-Seat-Auspuff treu geblieben ist.
Äußerlich wirkt das Motorrad nun wieder wie eine kleine 1000er Fireblade mit LED-Beleuchtung und kantiger Frontmaske. Im Zuge der optischen Überarbeitungen wurden auch die Instrumente volldigitalisiert. In der Kanzel sitzt jetzt ein Farb-TFT, über das alle Einstellungen vorgenommen werden können. Mit an Bord ist auch ein Laptimer. Wir hoffen natürlich, dass die 600er-Supersportler ihren zweiten Frühling feier können und wieder an Beleibtheit gewinnen. Leider ist der Markt für die Hersteller aktuell kaum noch wirtschaftlich, während die 1000er-Klasse immer mehr Liebhaber findet.
Quellen Honda, Motorradonline.de