Schutzkleidung pflegen – So geht’s richtig!

Draußen liegt der erste Schnee, Heilig Abend naht in wenigen Tagen und die Schutzkleidung liegt dreckig in der Ecke – Zeit für einen Weihnachtsputz!

Damit die nächste Saison im April wieder mit frischer Ausrüstung angetreten werden kann, widmen wir uns der zweiten Haut einmal besonders gründlich. Es ist an der Zeit, Kombi, Helm, Handschuhe und Stiefel wieder auf Hochglanz zu bringen!

 

Leder- & Textilkombis

Wir beginnen mit der Reinigung der Kombi. Dabei spielt es keine große Rolle, ob es sich um eine Leder- oder Textilkombi handelt. Unser Vorgehen ist größtenteils gleich. Besonders grober Dreck sollte mit etwas warmem Wasser abgespült werden, danach stellt sich eine Einstellungsfrage: Maschinen- oder Handwäsche?

 

Maschinenwäsche

In der Regel können Leder- und Textilkombis ohne große Probleme in die Waschmaschine gegeben werden. Trotzdem sollte der eingenähte Waschzettel kurz studiert werden – manche Materialien mögen hohe Temperaturen nicht. Auch beim Waschmittel scheiden sich die Geister, besonders wenn Lederkleidung gewaschen werden soll. S100 bietet ein Funktionswaschmittel an, das für alle gängigen Leder- und Textilarten verwendet werden kann. Je nach Verschmutzung und Wasserhärte werden 50 bis 90 Milliliter benötigt. Wir haben eine leicht verdreckte Textilkombi mit mittelstarkem Insektenbefall mit 45ml Funktionswaschmittel in die Maschine gegeben und konnten alle Verschmutzungen problemlos beseitigen. Die verschwitzten Polster aus dem Helm haben wir direkt mit reingeworfen.

 

 

 

Damit es in der Maschine keine Probleme gibt, sollten alle außenliegenden Protektoren vorher demontiert werden. Knieschleifer werden üblicherweise mit Klettverschlüssen befestigt und lassen sich einfach abnehmen. Sofern möglich, können auch die innenliegenden Protektoren von Textilkombis herausgenommen werden. Bei hochwertigeren Lederkombis für den Motorsport sind häufig metallene Ellenbogenprotektoren eingearbeitet, welche nicht herausnehmbar sind. Hier empfehlen wir eine Handwäsche.

 

Handwäsche

Viele Biker schrecken vor der Maschinenwäsche zurück und schrubben lieber händisch. Genauso geht es uns auch – das geliebte Leder landet in einem warmen Bad mit einem guten Schuss des Funktionswaschmittels (ca. 100ml auf 10L Wasser). Dort lassen wir die Kombi rund 10 Minuten einwirken und rüsten uns mit einer Lederbürste oder einem stärkeren Schwamm aus. Von Tüchern raten wir eher ab, da sie nicht bis in die Poren greifen. Gerade bei perforierten Materialien bleiben oft Rückstände. Handschuhe und Stiefel werden direkt mit ins Bad geworfen und geschrubbt.

 

 

Viele Insekten haben sich über den heißen Sommer ins Leder eingebrannt – mit etwas mehr Druck weichen sie aber auch. Wenn sich die Kleintiere auch mit größerer Handkraft nicht vom Leder trennen wollen, muss ein stärkerer Reiniger her. S100 bietet ab Januar 2019 einen neuen Lederreiniger mit einer Gelformel an. Dank der Gelformel können die betroffenen Stellen platziert eingesprüht werden und lange einweichen, ohne dabei abzufließen – Sehr praktisch. Generell ist es aber ratsam mit solchen Chemikalien nur dann zu arbeiten, wenn es wirklich notwendig ist.

 

      

 

Trocknen

Nach der gründlichen Wäsche folgt das ausgiebige Trocknen der Schutzkleidung. Wenn sie einmal triefend nass war, brauchen Jacke und Hose oft einige Tage, um wieder vollständig zu trocknen. Auf keinen Fall sollte die Schutzkleidung im Wäschetrockner landen. Vor allem Leder wird bei den hohen Temperaturen schnell brüchig und bietet später einen schlechteren Schutz. Auch auf der Heizung sollte die Kombi nicht unbedingt landen. Am schonendsten trocknet die Kombi in einem gut belüfteten Raum bei 20 bis 30 Grad Celsius an einem Kleiderbügel. Wir raten dazu, Hose und Jacke sofern möglich getrennt aufzuhängen. Gemeinsam dauert der Vorgang deutlich länger.

 

Lederpflege

Nach dem Trocknen landet die Lederkombi nicht direkt im Schrank. Nach der Reinigung ist sie nicht mehr wirklich wasserdicht und wirkt recht ausgebleicht. Das liegt daran, dass ein Leder stets gefettet werden möchte. Wir haben uns dazu entschieden, den Lederbalsam von S100 auszuprobieren. Dieses enthält unter anderem Bienenwachs und soll das Leder nicht nur schön geschmeidig machen, sondern auch die Farben wieder zum leuchten bringen. Kurz gesagt: Es funktioniert wunderbar! Wir haben den Balsam mit einem weichen Tuch aufgetragen, für ca. 15 Minuten einziehen lassen und die Überschüsse anschließend mit einem sauberen Tuch abgetragen. Auch Lederhandschuhe und -stiefel freuen sich über ein wenig Fett. Außerdem duftet das Balsam wie ein süßes Honigbrot am Sonntagmorgen.

Zusätzlich zum Balsam werden Leder- oder Textilklamotten imprägniert. Es verstärkt die wasserabweisende Wirkung und lässt Regen später besser abperlen. Wer im Frühjahr vom ersten Regenschauer erwischt wird, wird seinem Vergangenheits-Ich für die zusätzlichen 5 Minuten Arbeit danken. Wir imprägnieren Leder- als auch Textilkleidung etwa einmal alle drei Monate. Bei häufigeren Regenfahrten auch in kürzeren Intervallen. Stiefel und Handschuhe werden eher unregelmäßig eingesprüht, da sie weniger belastet werden. Dafür nutzen wir ein typisches Imprägnierspray, das in regelmäßigen Abständen aufgesprüht werden sollte.

 

 

 

Helm & Visier

Nun zur Königsdiziplin, der Helmreinigung. Die innenliegenden Polster haben wir bereits wohlduftend aus der Waschmaschine geholt, setzen sie aber noch nicht ein. Zunächst wischen wir den Helm von innen mit einem feuchten Lappen aus und reinigen die lackierte Außenseite. Auch hier arbeiten wir mit einem Mittel von S100. Der Helm- und Visierreiniger von S100 stinkt von allen bisher von uns ausprobierten Helmreinigern am wenigsten nach Alkohol.

Diesen Reiniger sprühen wir großzügig auf der gesamten Fläche auf, lassen ihn je nach Verschmutzungsgrad fünf bis zehn Minuten arbeiten und wischen später mit dem beigelegten Tuch ab – ganz ohne Kratzer. Viele andere Biker nutzen nasse Papiertücher und legen sie bündig auf, um die Insekten einzuweichen. Mit dieser Technik ist es uns bisher noch nie geglückt, alle Rückstände zu beseitigen. Außerdem füllt sich der Mülleimer bei der Reinigung nicht so schnell, wenn ein passender Reiniger verwendet wird.

 

 

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